Biomassen-Briketts – was ist das und wie sollen die hergestellt werden?

Beinahe könnte man es als „Cradle to cradle“-Prozess bezeichnen, denn aus den Ernterückständen von Bananen, Kokos, Reis, die oft auf dem Feld verrrotten oder angezündet werden sowie aus toten Blättern von tropischen Stauden kann ein Brennstoff einerseits und ein natürliches Düngemittel andererseits hergestellt werden (Terra Preta). Die trockene Biomasse wird dafür einfach verkleinert und mit ca. 25% Papierbrei vermischt und nachher mit einer Handpresse oder einer Maschine komprimiert. Das fertige Briketts wird noch an der Sonne getrochnet und bereits haben wir den Ersatz für Holzkohle und Holz – eigentlich einfach zu machen und ohne teure Hilfsmittel, fast zu simpel für den grossen Durchbruch?!

Hier wird es nochmals im Detail gezeigt, aber schon bald geht es an die eigenen Versuche. Das Material kommt hier direkt aus dem Garten

Hier wird es nochmals im Detail gezeigt, aber schon bald geht es an die eigenen Versuche. Das Material kommt hier direkt aus dem Garten

Nun genug vom Zuschauen, jetzt wird direkt selber Hand angelegt und die ersten eigenen Briketts lassen nicht lange auf sich warten. Ich Glaube, diesmal ist es uns gelungen ein paar Personen zu infizieren!

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Neben den Rechauds war die Herstellung der Brennstoff-Briketts ein Hauptschwerpunkt der letzten Reise

Zur Herstellung der Briketts aus Abfallbiomasse haben wir eigens zwei Handpressen mit nach Haiti gebracht mit der Idee, dass diese einfachen Modelle in Zukunft auch vor Ort gefertigt werden könnten (ev. in Metall). Positiv überrascht waren wir vom Interesse und der Pünktlichkeit bei der ersten Demonstration der Presse zur Brikett-Herstellung. Die teilnehmenden Personen aus der Umgebung von Port Sondé und dem Cap Haitien wurden uns durch das Forum Haiti vermittelt (befreundete Schweizer Netzwerk kleiner Hilfsorganisationen in Haiti: speziell Sipo Haiti und Lemuel), was sich als erfolgreich erwies, an dieser Stelle besten Dank. Wir sind nun dran, diese Personen mit weiteren Infos, Material und den ersten Pilotrechauds zu bestücken, damit sie ihre eigenen Erfahrungen machen können.

So interessierte Zuhörer habe ich bis dato in Haiti vermisst, es gibt sie also doch und es ging einmal nicht primär ums Essen und um die Entschädigung! So macht Wissensvermittlung Spass und man fühlt sich weniger als "Missionar"

Die Instruktion eines Nachzüglers wurde dann von den Beteiligten grad selber übernommen und dies mit einem Enthusiasmus, toll. Das gelernte konnte so direkt weitergeben werden und die veranstaltung wurde so zum gegenseitiger Austausch. Hoffen wir, dass es so weitergeht!

Die Instruktion eines Nachzüglers wurde dann von den Beteiligten grad selber übernommen und dies mit einem Enthusiasmus, toll. Das gelernte konnte so direkt weitergeben werden und die veranstaltung wurde so zum gegenseitiger Austausch. Hoffen wir, dass es so weitergeht!

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Das neue Design des Rechauds ist geboren – die Umsetzung lässt noch etwas auf sich warten!

Eigentlich sollten bereits 5 Pilot-Rechauds nach dem neuen und grösseren Design fertig hergestellt sein bei meiner Ankunft in Haiti kurz vor Weihnachten. Dem war nicht so und es brauchte meine persönliche Präsenz vor Ort, damit die Rechauds nun fertig gestellt wurden, dabei haben  zum Glück die Weihnachtstage keinen grossen Unterbruch bedeutet, was uns wieder entgegen kam und so konnten wir doch wenigstens mit einem fertigen Modell nach Jacmel im Süden fahren, um die ersten Tests zu machen.

Dafür konnten wir vor Ort die Entstehung des neuen Rechauds 1:1 mitverfolgen. Die Produktionsstätte ist dabei nur mit Blachen überdeckt. Auch hier ging das Erdbeben nicht spurlos vorüber und bis heute ist keine neue fixe Halle in Sicht.

Neben unseren Rechauds wird hier auch ein anderes Modell in bereits grossen Stückzahlen produziert. Es handelt sich jedoch um ein Holzkohle-Rechaud, das zwar effizienter ist, aber immer noch mit Holzkohle arbeitet. Mit Abfallbiomasse als Brennstoff sind wir also auch hier einmalig

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Staub, Schutt, Trümmer – ein permanenter Begleiter in der Hauptstadt Port-au-Principe

Auch nach fast zwei Jahren sind noch viele Überbleibsel des schweren Erdbebens omnipräsent. die Hauptverkehrsstrassse sind geräumt, dafür permanent verstopft und das Wort „Blocus/Blocage“ prägt tagtägliche die Verkehrssituation d.h. wenn man in der Hauptstadt was unternehmen will, dann geht z.T. mehr als die Hälfte der Zeit im Verkehrsstau verloren und so wir ein Kurzbesuch von einer Stunde zu einem ermüdenden Halbtagestrip (Hauptverantwortlich für die vielen Fahrzeuge sind u.a. die unzähligen und oft unkoordiniert agierenden Hilfsorganisationen). Kein Fahrzeug zu haben ist ein Problem, ein Fahrzeug zu haben ein anderes – beides nicht so recht befriedigend, also weg von der Hauptstadt, Flucht aufs Land?!

Die massiven Abfallablagerungen sind auch immer wieder ein Problem beim nächsten heftigen Regenguss! Ein ausgetrochnetes Flussbeet mitten in Petionville

Auf den Stassen in der Hauptstadt fühlt man sich nicht selten wie auf einer staubigen Passstrasse irgendwo in den Bergen

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Natürlich wird immer wieder gekocht, was das Zeugs hält..

Wir testen die modifizierten Rechauds auf Herz und Nieren und ich muss gestehen, dass die Modifikationen aus der CH nicht immer eine Verbesserung hier bringen, z.B. bei Wind reagieren die ehemaligen Rechauds weniger anfällig. Wir verwenden auch unterschiedliche Brennmaterialien und für die Pellets ist dieses Rechaud wirklich gut geeignet, d.h. man kann damit 1 1/2h arbeiten ohne Material nachzugeben. dies scheint für uns und einige Köchinnen wichtig, für den Produzenten ist dies jedoch zweitrangig. Er will das Rechaud nun so lancieren, wie er es vorhatte h.h. ohne unsere Modifikationen.

Reis und Bohnen sind bereit und dies alles ohne Holz oder Holzkohle

Das Nationalgericht ist immer wieder gut für die Testphase

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Wir sind nicht ganz die Einzigen, die Rechauds machen..

… aber die anderen sind fast ausnahmslos für Holzkohle gedacht, unseres aber für trockene Abfallbiomasse, also eine grosse Ausnahme. Noch sind wir mit der Endausführung nicht glücklich und Einiges an Arbeit scheint noch vor uns zu liegen. Per Zufall bringt uns ein anderes Rechaud einen gewaltigen Schritt weiter, dessen Aufsatz perfekt zu unserem Rechaud passt, jetzt gilt es zu verhandeln.

Der Zufall hat uns wieder ein gewaltiges stück weiter gebracht. Mit dem schwarzen Aufsatz sind sogar wieder die Hausfrauen auf unserer Seite.

Das war eine Überraschung als wir die Pellets abholen wollten und direkt noch eine Rechaudproduktion antrafen.

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In Haiti werden die Karten neu gemischt!

Alles was in der Schweiz so gut optimiert werden konnte, wird mit den komplett anderen Rahmenbedingungen hier vor Ort wieder über den Haufen geworfen. Unter kritischen Augen werden nun sämtlich angedachten und z.T realisierten Modifikationen der Rechauds nochmals in Frage gestellt – feuchte und in Staub zerfallene Pellets, Papierbriquettes nur in beschränkter Stückzahl, der Abholweg gleicht einer Bergtrophy, Anzündhilfen brennen schlechter als das Brennmaterial selber etc

Meine Unterkunft wird zu eigentlichen Koordinationszentrum, selbst der Garten muss als Testlabor hinhalten, alles unter den wohlwollenden Blicke der Hausherrin, besten Dank!

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In Gonaives macht uns der Wind einigen Ärger, so dass sogar die älteren Rechauds wieder besser funktionieren?!

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Haiti hat mich wieder……..

… und dies schneller als erwartet und obwohl ich das letzte Mal erheblich gezögert habe, hierher wieder zurückzukommen. Aber es gibt einfach viel zu tun und das wird zu einer Herausforderung speziellen Stils. Hier scheint Ecopolicy (ehem. Ökolopoly) seine schlimmsten Rahmenbedingungen zu setzen und die Hoffnung für eine spürbare Verbesserung rückt in weite Ferne. Es ist müssig die Schuldigen für die vielen Gründe der schleichenden Entwicklung nennen zu wollen, der Wurm steckt einfach überall drin. Kein Tag, keine Verabredung, keine Hilfeleistung ohne Überraschung. Murphys law scheint hier seinen Ursprung gefunden zu haben.

Es raucht in der Küche...

... und auch immer wieder auf den Feldern (Verbrennen von Ernterückständen)

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Kochen auf der Terrasse und eigene Pelletproduktion

Am Weihnachtstag (25.12.2010) haben wir uns entschlossen, ein umfangreiches Menu aus Reis und Bohnen, weiterem Gemuese und einem Poulet unter Einsatz von 2 Rechauds EKO AYITI herzuzaubern. Der gesamte Kochvergang dauerte dann ueber 4 Stunden, wobei die frische Zubereitung des Poulets einen grossen Anteil davon in Anspruch nahm. Bei dieser langen Kochzeit musste natuerlich permanent Brennmaterial nachgelegt werden, was dazu fuehrte, dass wir immer mehr zu holzartigem Brennmaterial wechseln mussten und schluessendlich eine reine Verbrennung im Rechaud stattfand, trotzdem etwas effizienter als bei offenem Feuer. Fuer die Zubereitung des Poulet musste dann auch der Holzkohle-Korb  noch eingesetzt werden, da die Hitze der beiden Rechaud nicht mehr genuegte und diese mit den restlichen Menuezutaten belegt waren.

 

So frisch habe ich noch nie ein Poulet bekommen! Das Huhn hat aber leider das Kochprozedere nicht ueberlebt

Durch die ausgedehnte Kochzeit hatten wir dann etwas Freiraum, um an einer eigenen Pelletkreation zu arbeiten. Dazu missbrauchten wir die bekannten Lockenwickler und stopften sie voll mit nassgemachten Papier- und Kartonteilen, pressten das Wasser raus und legten sie an die Sonne zum trocknen,was sicher noch einige Tage beansprucht. Diese neue Dimension soll jedoch eine realistische Vorgabe fuer ein eigenes Maxi-Pellet werden.

Maxi-Pelletmuster aus Papier und Cartoon.

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So habe ich gelebt in Haiti

Mein Zuhause war etwa 15 min oberhalb von Petionville/Port-au-Prince, zu erreichen nur zu Fuss oder auf dem Sozius eines Motorrades, was wir tagtaeglich praktizierten. Neben uns musste aber auch saemtliches Essen (ausser Huehnern und etwas Gemuese) und das Wasser mit nach oben transportiert werden. Ab und Zu gab es etwas Strom ueber eine illegale Abzapfung (sog. ´brise´) – mehr oder weniger nur ein paar Stunden am Abend -sonst war es ueberall dunkel und das bereits ab 17.30h. Beim Wasser braucht es ein eigentliches Inhouse-Management. Toilettenspuelung mit Regenwasser, Kochen und Koerper Waschen mit aufbereitetem Wasser und zum Trinken und Zaehneputzen kam Mineralwasser oder EauxMiracles (vom schweizer Wasser-Guru in Haiti (siehe dazu auch Beitrag im SF-Magazin Einstein am 6.Jan.2011) zum Einsatz, also 3 verschiedene Wasserqualitaeten.

Dies ist der Hauseingang,das Haus hat das Erdbeben ueberlebt!

Das Badezimmer,natuerlich ohne fliessendes Wasser.Warschon zufrieden, dass das Abwasser wenigstens ueber ein Rohr in die Hausklaergrube geleitet wurde

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